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The Gangster, The Cop, The Devil von Lee Won-tae

Wenn sich Sylvester Stallone von einem koreanischen Thriller derart begeistert zeigt, dass er sich nicht nur direkt die Rechte für ein US-Remake sichert, sondern zudem noch einen der Hauptdarsteller dank seiner Performance für die gleiche Rolle verpflichtet, dann muss etwas dran sein an „The Gangster, The Cop, The Devil“.

Die titelgebenden Hauptfiguren in der von Lee Won-tae inszenierten Jagd nach einem Serienkiller – dem „Devil“ in dieser Konstellation – bilden den größten Pluspunkt des Films. Um den von Kim Sung-kyu gespielten Mörder zu fassen, müssen sich Gangsterboss Jang Dong-su (Ma Dong-seok), der einzige Zeuge in diesem Fall, und Polizist Jong Tae-seok (Kim Mu-yeol) widerwillig zusammentun und gemeinsame Sache machen. Zwischen den beiden entsteht schnell eine freundschaftliche Chemie mit der nötigen Prise Rivalität – schließlich wollen beide den Killer zuerst finden. Tae-seok will als Polizist die Karriereleiter hinaufklettern, Jang Dong-su hingegen möchte sich für den hinterhältigen Angriff auf ihn rächen.

Von den Szenen, in denen beide gemeinsam agieren und sich immer wieder zum Kräfte messen herausfordern, gewinnt der Film am meisten. Gerade Dong-seok als knallharter, aber charismatischer Gangsterboss – der diese Rolle auch im Remake spielen wird – geht in seiner Performance voll auf und sorgt nicht nur für einige Lacher, sondern auch die ein oder andere Gewaltspitze, die man bei einem koreanischen Thriller dieser Art durchaus erwarten kann. Dabei wird der Film nie zu düster und nimmt sich selbst nicht zu ernst, verliert durch die wechselnde Tonalität aber gerade gegen Ende auch etwas an Fahrt. Da ist es auch nicht hilfreich, dass die Geschichte zunehmend inkonsequente Wendungen nimmt, die dem organischen Verlauf der Handlung widersprechen und sich eher nach dem unbedingten Wunsch des Drehbuchautoren anfühlen.

Als unterhaltsamer Thriller, bei dem man ob manchem Logikfehler auch mal ein Auge zudrücken muss, ist „The Gangster, The Cop, The Devil“ trotzdem gelungen. Neben den Hauptdarstellern überzeugen vor allem die Martial-Arts-Kämpfe und der wohldosiert platzierte Humor, der gerade bei den Wortgefechten zwischen Gangster und Polizist für manchen Lacher sorgt. Auf dem Fantasy Filmfest zumindest, war der Film gut aufgehoben, wie der zwischenzeitliche Szenenapplaus verriet. Ob das Werk, das sich in seiner Inszenierung generell schon am westlichen Kino orientiert, wirklich ein US-Remake braucht, steht hingegen auf einem anderen Blatt.

Von Christopher Hechler

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